Tag-Archiv für Lancorian

Purpurgewölbe

Der Sturm

Nacht des 30. Phex 1012 BF

In der Fuchshöhle verkling
en langsam die Illusionen von im Wind wehenden Zelten und Grasland, als Marcian, Grimmrix und Bogumil durch die geheime Treppe in das Purpurgewölbe hinabsteigen. Angor und Thallian befolgen ihre Anweisungen zu genau und sitzen zu Tisch über dem Massaker an den Unterführern.

Trunken und
benommen leisten die Schwarzpelze doch beachtlichen Widerstand. Krallen- und Bisswunden zeugen von dem erbitterten Gefecht. Ein einzelner Ork wird schwer verwundet gefangen genommen.

Cindira, eines der Mädchen der Fuchshöhle wird schwer verletzt. Marcian scheint ihr angetan. Lancorian fährt Marcian an, er solle nun die Stadt in Blut tränken. Das sei was er doch wolle.

Dahlia und Arthag bewachen das Siechenhaus der Therbuniten. Sartassa bedeckt mit ihrem Teil der Rebellen die Schanze im Osten, Alfried soll das Wehrheimer
Tor einnehmen, das durch das nahe Rondras Wehr gut gedeckt zu sein scheint.

Stille legt sich über das Andergaster Tor, als Thallian seine Magie wirkt. Angor schleicht sich an, und Grimmrix entg
eht nur knapp den Piken der Orks. Bogumil trifft ein ums andere Mal ins Schwarze.

Angor zwingt Marcian an Stoßgebet an Phex ab. Ein Sternfunkeln überzieht den Himmel mit der Gnade des Flinken. Lysandra erscheint mit wenig Kämpfern aber stolz gerüstet.

Ein scharlachroter Kreis erscheint am Himmel.

Düster harren die gewaltigen Mauern der Garnison an der Breite dem Unvermeidlichen.

Der Sturm nimmt seinen Lauf. Das Blut fließt in den Straßen.

 

Lancorian

Lancorian

Der Illusionist Lancorian hat eine besondere Verwendung für seine arkanen Talente darin gefunden, den Kunden seines Bordells ‚Fuchshöhle‘ den Aufenthalt durch aufwendige Trugbilder zu versüßen. In letzter Zeit beschränkt sich die Kundschaft seiner Mädchen allerdings auf die Unterführer der Orks, die am liebsten im Wind wehende Zelte auf einer weiten Grasslandschaft geboten bekommen wollen, eine Banalität die Lancorian verabscheut. Auch wenn man ihn für skrupelos und wenig götterfürchtig halten mag, zeigt er doch eine bemerkenswerte Fürsorge für die Mädchen, die bei ihm arbeiten. Mit Marcian teilte er einen gemeinsamen ‚Garether Sommer‘, der die beiden Männer trotz aller offensichtlichen Gegensätze tief verbindet. Lancorian kann kaum glauben, das sein alter, den Reichtümern des Lebens zugewandter, Freund Marcian sich der Inquisition angeschloßen haben soll. In der Befreiungsnacht kümmert sich Lancorian nach dem Massaker an den orkischen Unterführern in der Fuchshöhle um die Verletzten. Der scharlachrote Kreis, der nach der Öffnung des Andergasters Tors für Momente an den Nachthimmel gezeichnet wurde, geht vermutlich auf sein Tun zurück.

Lancorian stellt sein illusionistisches Können mehrer Male in der Zeit der Belagerung unter Beweis. Er ist es auch, der Marcian den Verrat an Zerwas ermöglicht indem er die düstere Wolke die die zu Vampiren gewordenen Bürger Greifenfurts vor der Vernichtung durch die Sonne schützt nach dem Angriff auflöst und so die Kreaturen vernichtet. Zerwas schwört in der Folge bittere Rache.

In den Jahren nach dem Orkensturm wird der Fuchsbau von den Bannstrahlern unter Ucurian Jahgo geräumt und als Kommandantur benutzt. Da sich Lancorian immer noch seinen Mädchen verpflichtet fühlt möchte er für sie ein neues, sicheres Zuhause finden. Dieses bietet ihm Bogumil an, indem er ihn eine Zuflucht in der Meierei Leet gewährt. Lancorian und mehrere seiner Mädchen nehmen das Angebot an und leben seit dem ein einfaches Leben in Leet.

Bild (c) Nina Jaeschke, Wolkenturm Galerie

Meistertipp

Lancorian ist eine weitere schöne Meisterperson, die im originalen Abenteuer Jahr des Greifen leider ein wenig zu kurz kommt. Lancorian bietet einen interessanten Gegensatz zu Marcian, der die Härte des Kommandanten durch Menschlichkeit und praktisches Handeln kompensiert. Lancorian kann im Laufe der Kampagne gut zum Aufdecken der verscheidenen historischen und arkanen Geheimnisse in Greifenfurt dienen, auch wenn es in unserer Kampagne schon durch neugierige Spieler gelöst wurde. Er ist mir im Laufe der Kampagne ans Herz gewachsen und ich habe ihn, nachdem sein Zuhause von den Bannstrahlern geräumt wurde, mit in das Lehen der Spieler ziehen lassen.

Marcian

Oberst Marcian

Marcian war Obrist der Kaiserlichen Armee und Gesandter der Inquisition der Praios Kirche. Als Schützling von Dexter Nemrod arbeitete er auch verdeckt für die KGIA. Als Kommandant der Befreiung Greifenfurts war er unbeliebt und hat mehrere fragwürdige Entscheidungen getroffen. Als nicht Geweihter wird er innerhalb der Inquisition mit Argwohn angesehen. Ihn verbindet ein gemeinsamer ‚Garether Sommer‘ mit Lancorian, dem Illusionisten und Bordellbetreiber, die auf keine besonders praiosgefällige Gesinnung schließen lässt. Er gab sich oft kühl und hart, seine Behandlung der Greifenfurter ist oft fast schon unmenschlich zu nennen, und doch scheinen ihn düstere Gedanken zu geplagt zu haben. Diese kreisten, wie sich später herausstellte um seine, der Loyalität der Inquisition gegenüber zum Opfer gefallenen, Geliebten. Er trug stets einen purpurnen Umhang, und schon bald brachten die Greifenfurter die gestammelten Verse des geistig umnachteten Uriens mit ihm in Verbindung.

Der Tod trägt Rot

-Uriens

Die anfänglichen Erfolge nach der Befreiung Greifenfurts im Rahja 1012 BF schlagen schnell in wachsenden Missmut unter der Bevölkerung um, als sich erst die Versorgungslage dramatisch verschlechtert und Marcian immer härtere Massnahmen zum Durchhalten der Stadt und seiner Bewohner gegen die Belagerung durch Sharraz Garthai und die Schwarzpelze befiehlt. Der von den Greifenfurtern geliebte Apfelhain wird geopfert und auch Oberst von Blautanns Pferde werden nach und nach auf Befehl Marcians geschlachtet. Letztendlich ist es aber der Pakt den Marcian mit Zerwas, dem unheimlichen Henker von Greifenfurt eingeht, der seinen Frevel besiegelt. Auch wenn die draus entstandenen Vampire unter Zerwas Führung den Ansturm der Orks niederschlagen und Marcian mit Lancorians Hilfe die ketzerische Rotte noch auf dem Schlachtfeld vernichten kann, fällt das Auge der Inquisition auf ihn. Zerwas Rache fiel schrecklich aus, als Cindira, Marcians Geliebte in Greifenfurt, in dem vom Zerwas verursachtem Feuersturm auf der Breite zum Opfer fiel.

Inquisitor Anselm, der mit den Entsatztruppen Prinz Brins im Hesinde 1013 BF in Greifenfurt eintrifft, bringt Marcians Frevel letztendlich ans Licht. Marcian stirbt im Perraine 1013 BF bei der entscheidenden Schlacht gegen die Truppen von Sadrak Whassoi, nachdem er sich vorher von Darrag ein Schwert hat schmieden lassen, das in diesem Kampf zerbrechen muss. Durch diesen Akt entgeht Marcian letztendlich der Verfolgung durch die Inquisition, die mit Sicherheit in seiner Hinrichtung geendet hätte.

Bild:  Nina Jaeschke, Wolkenturm Galerie